Informations-Gesellschaft Schweiz
Strategieindikatoren
Die Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrats ermöglicht es der Schweiz, die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen, indem der Strukturwandel aktiv angegangen wird, die Transformationsprozesse vernetzt gestaltet werden und gleichzeitig angemessen auf die Risiken reagiert wird.
Um die Umsetzung der Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrates zu unterstützen, wird anhand einer Auswahl von Indikatoren die statistische Weiterverfolgung der verschiedenen Handlungsfelder Strategie aufgezeigt.
- Digitale Wirtschaft
Dieses Aktionsfeld bezieht sich darauf, dass gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der digitalen Wirtschaft in der Schweiz geschaffen werden. - Daten und digitale Inhalte
Dieses Handlungsfeld bezweckt, dass die Schweiz über eine nationale Dateninfrastruktur verfügt und dass der Zugang zu digitalen Inhalten verbessert wird. - Infrastrukturen und Umwelt
Dieses Aktionsfeld zielt darauf ab, dass bis 2020 in allen Gemeinden der Schweiz Hochbreitband verfügbar ist. Zudem sollen die Logistikdienste für den E-Commerce sowie die Energie- und Ressourceneffizienz verbessert werden. - E-Government und E-Health
Dieses Handlungsfeld verfolgt das Ziel, die Verwaltung und das Gesundheitssystem durch die IKT zu modernisieren. - Neue Formen der politischen Partizipation
Dieses Aktionsfeld unterstützt die demokratische Meinungsbildung durch IKT sowie die Ausübung der politischen Rechte auf elektronischem Weg. - Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft
Dieses Handlungsfeld zielt darauf ab, dass neue Aus- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung gestellt und Forschung und Innovation gestärkt werden sowie dass der Zugang aller zum Kulturerbe über das Internet ermöglicht wird. - Sicherheit und Vertrauen
Dieses Aktionsfeld bezieht sich auf die Etablierung von Massnahmen zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken.
Bericht über die zentralen Rahmen-
bedingungen für die digitale Wirtschaft
Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Arbeitswelt, kaum ein Wirtschaftssektor bleibt da-von unberührt. Technische Grundlage dieses Wandels sind neue Technologien aus der Infor-mations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie leistungsfähigere Computer und Netzinfra-strukturen. Während es in der ersten Phase der Digitalisierung vorwiegend darum ging, repe-titive Geschäftsprozesse mithilfe von IKT zu automatisieren, kann die seit ungefähr 2008 sehr schnell fortschreitende digitale Transformation als «Digitalisierung von Allem» bezeichnet wer-den. Die neuen technischen Entwicklungen wie Cloud Computing, Mobile Computing, Big Data und Internet der Dinge ermöglichen neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die zunehmend zum Einsatz kommen.
STRATEGIE DIGITALE SCHWEIZ, BR 2016
Digitale Wirtschaft
Die Schweiz als innovative Volkswirtschaft nutzt die Digitalisierung als Motor zur Entwicklung und Erneuerung. Der rasche technische Fortschritt bei den IKT, neue Geschäftsmodelle, die zunehmende Bedeutung von Daten oder Entwicklungen wie das Internet of Things sind potenzielle Katalysatoren für wirtschaftliches Wachstum und Innovation. Der Bund schafft günstige Rahmenbedingungen, um dieses Potenzial der Digitalisierung zu nutzen. Es gilt, die Stärken der Schweiz wie einen flexiblen Arbeitsmarkt, die Exzellenz in Ausbildung und Forschung sowie die hochwertigen Infrastrukturen weiterzuentwickeln und in die Zukunft zu tragen. Auch eine breit gefächerte Start-up-Szene, die Innovationen schnell in den Markt bringt, spielt hier eine tragende Rolle. Die Auswirkungen der Digitalisierung und Automatisierung auf einzelne Branchen sind zu beobachten, zu analysieren sowie allfälliger Handlungsbedarf für den Staat zu evaluieren. Dabei sollten insbesondere wettbewerbspolitische Fragen, Regulierungsfragen sowie die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beachtet werden. Ein Augenmerk ist zudem auf die Situation der Schweiz als Drittland in Bezug auf Entwicklungen in anderen Wirtschaftsräumen, insbesondere im virtuellen europäischen Wirtschaftsraum (Digital Single Market) zu legen.
Die weltweit zunehmende Nutzung der IKT führt dazu, dass die Bestände an personen- wie sachbezogenen Daten in exponentieller Weise wachsen. In diese Entwicklung ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren involviert. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenzial dieser Entwicklung, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen, nicht zuletzt im Sicherheitsbereich, sind enorm. Vor diesem Hintergrund ist eine national und, wo nötig, international abgestimmte regulatorische Koordination anzustreben, wenn es um den Zugang zu Daten und digitalen Inhalten sowie die Datenbearbeitung und -sicherheit geht.
Digitalisierung und Mensch
Die Digitalisierung bestimmt heute zunehmend unser Leben. Die Schweiz verfügt über eine sehr gute Ausgangslage hinsichtlich Telekom-Infrastrukturen und den Einsatz von Informations- und Kommunika-tionstechnologien (IKT). Unser Land hat somit die Chance, von der fortschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen zu profitieren und seine Wohlfahrt langfristig nicht nur zu sichern, sondern auszubauen. Der durch die zunehmende Digitalisierung verursachte Transformationsprozess betrifft die Gesellschaft, die Wirtschaft wie auch den Staat. Vor diesem Hintergrund gibt die Strategie „Digitale Schweiz” die Leitlinien für das staatliche Handeln vor und zeigt auf, wo und wie Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zusammenarbeiten müssen, damit wir diesen Transformationsprozess gemeinsam zum Nutzen unseres Gemeinwesens gestalten können.
Die Digitalpolitik des Bundes stellt den Menschen in den Mittelpunkt einer prosperierenden demokratischen Informations- und Wissensgesellschaft Schweiz. Auf der Grundlage der Bundesverfassung stärkt sie die gemeinsame Wohlfahrt und Lebensqualität sowie die nachhaltige Entwicklung. Sie fördert den Zusammenhalt der Regionen ebenso wie die kulturelle Vielfalt und strebt national wie international nach Sicherheit und Stabilität in der digitalen Welt. Im nationalen wie internationalen Kontext setzt sich die Schweiz für digitale Chancengleichheit ein.
Digitale Revolution und Transformation
Wirkungen der ICT im Kontext E-Economy
Quelle: SECO, E-Economy in der Schweiz (http://www.e-economy.ch)
Kernziele Strategie “Digitale Schweiz” des Bundesrates
- Innovation, Wachstum und Wohlstand in der digitalen Welt: Die Schweiz baut ihre Stärken als innovative Volkswirtschaft aus. Sie nutzt die Chancen der Digitalisierung konsequent und gibt sich die nötigen Grundlagen hierfür. Informations- und Kommunikationstechnologien bringen einen Innovationsschub, führen zu Wertschöpfung, wirtschaftlichem Wachstum und tragen zur Wohlstandssicherung bei.
- Chancengleichheit und Partizipation aller: Alle Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz haben einen chancengleichen, kostengünstigen, barriere- und diskriminierungsfreien Zugang zu einer qualitativ hochstehenden Netzwerkinfrastruktur und innovativen Inhalten, Diensten und Anwendungen. Sie sind in der Lage, die IKT kompetent, sicherheitsbewusst und eigenverantwortlich einzusetzen. Die IKT ermöglichen neue Kommunikationsformen und unterstützen die politische Meinungsbildung und Beteiligung aller an einer informierten und demokratischen Gesellschaft.
- Transparenz und Sicherheit: Die Schweiz ist als sicherer internationaler Standort für Datenspeicher und IKT-Hub etabliert und verfügt über eine Datenpolitik, die die Interessen und Werte der Schweiz auch im digitalen Bereich berücksichtigt und diese im regionalen und internationalen Kontext verankert. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz können sich in der virtuellen Welt genauso sicher bewegen wie in der realen und sind in der Lage, ihre informationelle Selbst-bestimmung auszuüben.
- Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung: Die Schweiz nutzt die Chancen, welche die IKT zur Bewältigung der Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung bieten. Digitalisierung und Vernetzung unterstützen die Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Schweiz.
Quelle; Strategie “Digitale Schweiz”, April 2016
Informations- und Wissensgesellschaft
Handlungsfelder und Handlungsgrundsätze
Quelle: Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz (2012)
Die Schweiz im Spannungsfeld der globalen Trends – Inhaltsübersicht
CH 1995 2035: Den Herausforderungen ins Gesicht schauen
Der Schweiz geht es nach wie vor gut. Die Kaufkraft der Löhne ist hoch, die Arbeitslosigkeit liegt tief, die Lebenserwartung steigt weiter und gleichzeitig ist das Alter kein Armutsrisiko mehr. All dies bestätigen auch die Rankings zur Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Lebensqualität der Städte. Doch so viel Erfolg kann den Blick trüben oder gar zu Selbstzufriedenheit führen. Verdrängt wird zum Beispiel, dass das qualitative Wachstum, gemessen an der Arbeitsproduktivität, seit längerem unterdurchschnittlich verläuft und die Investitionsquote rückläufig ist. Ein wenig wird man an die Zeit nach dem Zusammenbruch des Kommunismus erinnert, jene grosse Zeitenwende des letzten Jahrhunderts, in der die Schweiz plötzlich zurückzufallen drohte. Zu lange hatte sie den korporatistischen «Sonderfall Schweiz» zelebriert, statt sich marktwirtschaftlichen Reformen zu verschreiben, wie es die aufsteigenden Länder Südostasiens und später die ehemaligen kommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas mit Überzeugung und Verve taten. Nach der Ablehnung des EWR-Beitritts durch die Stimmbevölkerung 1992 verharrte die Schweiz in einer zermürbenden wirtschaftlichen und politischen Stagnation. Das Reformmanifest «Mut zum Aufbruch» drei Jahre danach, in der Öffentlichkeit zwar heftig umstritten und kontrovers diskutiert, war ein erster marktwirtschaftlicher Wink mit dem Zaunpfahl. Es kam in den folgenden Jahren zumindest in Ansätzen zu einer marktwirtschaftlichen Erneuerung und mit dem Beschreiten des bilateralen Wegs mit der EU gingen einige Liberalisierungen einher, deren Früchte die Schweiz vor allem im letzten Jahrzehnt ernten konnte.
Quelle: www.avenir-suisse.ch
Die digitale Zukunft der Schweiz
Fakten, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen
Programme zur Förderung der digitalen Kompetenz sollen den Weg für mehr Online-dienste ebnen.
Gemäss EPFL haben die digitalen Fähigkeiten der Schweizer Bevölkerung noch Entwicklungspotenzial. Die digitale Kompetenz ist jedoch die Grundlage, damit die Digitalisierung die Gesellschaft durchdringen und vorwärtsbringen kann. Die EPFL empfiehlt, die Prioritäten in den nächsten Jahren wie folgt zu setzen:
- Programme zur Förderung der digitalen Kompetenz. Schulung nicht nur der digitalen Fähigkeiten, sondern Schaffung von Verständnis für die digitale Zukunft mit mehr Onlinediensten, einer dynamischeren digitalen Wirtschaft und einer starken Onlinekultur.
- Damit das Potenzial neuer Lösungen eruiert und aufgezeigt werden kann, braucht es ein klares Abbild der digitalen Gesellschaft und der tatsächlichen und gewünschten Nutzung digitaler Anwendungen.
- Als kleines Land ist die Schweiz auf hochqualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Deshalb braucht es für diese erleichterte oder neue Einwanderungsbestimmungen, zum Beispiel spezielle Visa für Hochqualifizierte, Trainees oder Start-ups.
Quelle : EPFL – Collège du Management de la Technologie Odyssea, CH-1015 Lausanne, cdm@epfl.ch
Additional information
|