Erkenntnisse zur Digitalisierung
Die Digitalisierung ist in aller Munde. Gleichzeitig besteht insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen eine grosse Unsicherheit, worauf sie sich beim Thema Digitalisierung fokussieren sollten. Der KMU-Spiegel 2017 widmet sich der Frage, welche Chancen und Herausforderungen Schweizer KMU im Rahmen der Digitalisierung sehen. Was verstehen sie unter dem Begriff Digitalisierung? Welche digitalen Projekte treiben die Unternehmen aktuell voran? Welche Unterschiede gibt es zwischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen? Diese und weitere Fragen werden auf der Grundlage einer schweizweit durchgeführten Umfrage behandelt. Aus den Ergebnissen können folgende Erkenntnisse abgeleitet werden:
Erkenntnis I:
Das Thema Digitalisierung wird unter verschiedenen Stichworten diskutiert, so dass es noch kein klares Begriffsverständnis gibt. Zwar verfolgen bereits die meisten Unternehmen digitale Projekte. Allerdings sind für die unterschiedlichen Branchen jeweils ganz verschiedene «digitale» Themen» von Bedeutung.
Erkenntnis II:
Die befragten KMU nehmen die Digitalisierung insgesamt eher als Chance wahr. Unternehmen aus der IKT-Branche sehen die grössten Chancen, während sich bei Handelsunternehmen ein fast ausgeglichenes Bild zwischen Chancen und
Herausforderungen zeigt.
Erkenntnis III:
Bei den Chancen der Digitalisierung stehen für KMU Effizienzsteigerungen durch die Automatisierung von Prozessen an erster Stelle. Die Digitalisierung betrifft jedoch nicht nur den Prozess der Leistungserstellung, sondern auch die Vermarktungsstrategie sowie das Erlösmodell und kann somit das Nutzenversprechen massgeblich verändern.
Erkenntnis IV:
Die Digitalisierung führt zu Veränderungen in allen Branchen. Das Ausmass und die Geschwindigkeit der Veränderungen sind jedoch von Branche zu Branche ganz unterschiedlich. Im produzierenden Gewerbe und der Baubranche haben Effizienzsteigerungen oberste Priorität. Für Dienstleistungsunternehmen ist es die Automatisierung, während für die IKT-Branche neue Geschäftskonzepte im Vordergrund stehen. Im Handel und im Gastgewerbe sind marktbezogene Aspekte, wie neue Kunden und digitale Vertriebswege, sehr wichtig. Im Gesundheits- und Sozialwesen geht es vor allem um die Nutzung von Patientendaten.
Erkenntnis V:
Die grössten Herausforderungen der Digitalisierung liegen nicht allein auf der technischen Seite. KMU fehlen oftmals die notwendigen finanziellen Ressourcen, um den hohen Investitionsbedarf «stemmen» zu können. Fehlende Kompetenzen bei Mitarbeitenden, eine erhöhte Markttransparenz sowie Veränderungen der Branche und der Wettbewerbssituation stellen weitere Herausforderungen dar.
Erkenntnis VI:
Die Herausforderungen der Digitalisierung sind vielfältig und unterscheiden sich von Branche zu Branche. Für Produktionsunternehmen ist es die Kompetenz der Mitarbeitenden und für die Baubranche der hohe Investitionsbedarf. IKT-Unternehmen nehmen den Eintritt neuer Wettbewerber als grosse Gefahr wahr, während für Handel und Gastronomie Markttransparenz und Wettbewerbsintensität sehr wichtig sind. In der Dienstleistungsbranche sowie für Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen steht die Datensicherheit ganz oben auf der Agenda.
Dieser Bericht vertieft die skizzierten Erkenntnisse aus der Sicht Schweizer KMU und geht hierbei ausführlich auf branchenspezifische Besonderheiten ein.
Quelle: digitaleschweiz.ch