SCRUM und mobil-flexibles Arbeiten – ein Widerspruch?
Auszug aus der Fallstudie CAS Psychologie flexibler Arbeit (FHNW)
Die agile Softwareentwicklung (agil=beweglich) ist im Unterschied zu herkömmlichen, sequentiellen Vorgehensmodellen ein Ansatz im Softwareentwick-lungsprozess, der die Transparenz und die Flexibilität erhöht. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er möglichst einfach und iterativ abläuft. D.h. selbstorganisierte Teams gehen iterativ und inkrementell vor und passen sich an Veränderungen an, ohne das Risiko für Fehler zu erhöhen. Die Vorteile dieser Vorgehensweise bestehen darin, die Risiken im Entwicklungsprozess zu minimieren sowie Kosten- und Zeitersparnisse zu erzielen.
Dem Trend zur agilen Entwicklung steht die starke Zunahme von Outsourcing in der IT-Industrie gegenüber. Verteilte Teams kommen in grösseren Unternehmungen innerhalb der Schweiz oder auch im Umfeld von ausgelagerten Software-Entwicklungsteams (Nearshoring) vor. Sie entstehen, weil das erforderliche Know-how nicht vor Ort verfügbar ist oder an einem anderen Standort günstiger zu haben ist. Gerade in der Softwareentwicklung, wo agile Vorgehensweisen wie SCRUM vermehrt zum Einsatz kommen, stellt sich die Frage: wie passen Distanz und enge Zusammenarbeit zusammen? Steht der Einsatz von SCRUM und verteilten Teams sogar im Widerspruch?