Gesellschaft
10 Zukunftsthesen für eine Post-Corona-Welt
Die Corona-Krise dekonstruiert Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft und setzt alles neu zusammen. Dabei entstehen Permutationen, neue Verhaltensformen, Wertschöpfungen, kulturelle Codes in verschiedensten Bereichen – von den Produktionsketten der Wirtschaft über die Lebensformen des Alltags bis zur Bedeutung der Technologie im Visionssystem der Gesellschaft. Wandel entsteht plötzlich überall. Daraus ergeben sich 10 Zukunftsthesen für die Post-Corona-Welt.
Ein Beitrag von Matthias Horx
- Die Corona-Krise ist eine Tiefenkrise – und eine Bewältigungserfahrung
- Die Corona-Krise spaltet die Megatrends und beschleunigt Trendsynthesen
- Die Pandemie erzeugt neue Narrative und mentale Recodierungen der Gesellschaft
- Die Globalisierung springt auf eine neue Stufe: Glokalisierung
- Asian Shift und europäische Renaissance: Ein neuer Systemwettbewerb entsteht
- Die Krise führt zu neuem Tech-Realismus – und gibt der Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit zurück
- Demokratien reifen und der Populismus verliert an Macht
- Ein neuer Generations-Kontrakt wird besiegelt
- Die Pandemie verhilft der Blauen Revolution zum Durchbruch
- Zukunft als Integration: Die Next Level Society wird geboren
Bevölkerung
Quelle: bfs.admin.ch
Was ist eine digitale Kultur?
Quelle: Culture First! Von den Vorreitern des digitalen Wandels lernen Change Management Studie 2017
Eine digitale Kultur ist jener Geist der Führung und Zusammenarbeit von Managern und Mitarbeitern, der sich aus solchen Unternehmen bereits entwickelt hat, die die digitale Transformation erfolgreich umgesetzt haben. Ihre wesentlichen Merkmale sind:
- Kundenorientierung
- Digitale Technologien und digitalisierte Prozesse
- Entrepreneurship
- Agilität
- Autonome Arbeitsbedingungen
- Digital Leadership
- Kollaboration
- Lernen und Innovation
Als hinreichende Bedingungen kommen Offenheit, Lernbereitschaft, Veränderungsfreude und Diversity hinzu.
STRATEGIE DIGITALE SCHWEIZ, BR 2016
Chancengleich-heit und Partizipation aller
Alle Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz haben einen chancengleichen, kostengünstigen, barriere- und diskriminierungsfreien Zugang zu einer qualitativ hochstehenden Netzwerkinfrastruktur und innovativen Inhalten, Diensten und Anwendungen. Sie sind in der Lage, die IKT kompetent, sicherheitsbewusst und eigenverantwortlich einzusetzen. Die IKT ermöglichen neue Kommunikationsformen und unterstützen die politische Meinungsbildung und Beteiligung aller an einer informierten und demokratischen Gesellschaft.
E-Government und E-Health
Informatiksysteme der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitsbereich müssen vor Missbrauch geschützt werden. Schutz bedeutet, nur berechtigten Benutzerinnen und Benutzern den Zugriff auf ein IT-System zu erlauben und gleichzeitig Zugriffsversuche von Nichtberechtigten zu verhindern. Die Benutzer- und Sicherheitsverwaltung ist aufwendig: Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich bei jeder Organisationen, mit der sie elektronisch verkehren, separat registrieren, und die Zugriffsrechte müssen festgelegt werden. Die Zugangsdaten sind jeweils nur für diese eine Organisation anwendbar. Es gilt, auf der Basis von internationalen Standards eine sichere, barrierefreie und benutzerfreundliche digitale Lösung für den schweizweiten Nachweis von Identitäten zu erarbeiten. Diese definiert die technischen und organisatorischen Massnahmen, die nötig sind, damit Benutzerinnen und Benutzer in der Lage sind, sich einmal bei einer Organisation erfolgreich zu identifizieren und einzuloggen und dann auch die Leistungen weiterer Organisationen nutzen zu können, ohne dass diese Sicherheitseinbussen erleiden.
Die Verwaltung muss den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrer Tätigkeit und insbesondere in der Interaktion mit Bevölkerung und Wirtschaft Rechnung tragen. Transparente, wirtschaftliche und medienbruchfreie elektronische Behördenleistungen schaffen einen Mehrwert für Bevölkerung und Wirtschaft in der Schweiz. Sie tragen zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und des Lebensraums bei. Die IKT unterstützen die Optimierung von Prozessen und tragen zu einer Modernisierung der Verwaltung auf allen föderalen Ebenen bei, wobei auch den Bedürfnissen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer Rechnung getragen wird. Dabei werden eine Mehrfachnutzung von Lösungen sowie die Anwendung der sicheren digitalen Identität angestrebt.
Die IKT können massgeblich dazu beitragen, die Qualität der Behandlungsprozesse, die Patientensicherheit und die Effizienz der Leistungserbringer zu erhöhen. Durch die zielstrebige Einführung des elektronischen Patientendossiers wird in Zukunft jede Person in der Schweiz die Möglichkeit erhalten, ihre Gesundheitsdaten jederzeit und überall medizinischen Fachpersonen zugänglich zu machen. Die elektronischen Gesundheitsdienste sind weiterzuentwickeln und effizienter zu gestalten. Dies zum einen durch einen vereinfachten, sicheren Zugang zu behandlungsrelevanten Daten und Dokumenten,zum anderen durch die Schaffung von Synergien zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren. Dem Schutz der persönlichen Daten ist dabei grosse Bedeutung beizumessen. Durch E-Health sollen auch die gesundheitspolitischen Reformen der Agenda „Gesundheit2020“ und alle Massnahmen im Bereich der Qualität und der Kosten vorangetrieben werden. Die Zusammenarbeit in den europäischen Gesundheitsgremien ist auszubauen.
Die Megatrend-Map zeigt die elf zentralen Megatrends unserer Zeit. Megatrends sind nie linear und eindimensional, sondern vielfältig, komplex und vernetzt. Die Form der Darstellung zeigt daher nicht nur die Trends an sich, sondern visualisiert auch die Überschneidungen und Parallelen zwischen den Megatrends. Die einzelnen Stationen einer Megatrend-Linie wiederum verdeutlichen die unterschiedlichen Dimensionen, Facetten und Trendaspekte. Sie bilden die Vielschichtigkeit eines Megatrends und die diversen Einflussfaktoren ab, die im Umfeld eines Megatrends wirken.